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Was ist Plexiglas?

Plexiglas ist ein Markenname der Evonik Röhm GmbH für Acrylglas, auch Kunstglas genannt. So wie Tempo bei Taschentüchern oder Tesa bei Klebestreifen hat sich Plexiglas als Synonym für seinen Gattungsnamen etabliert, ein sogenanntes Deonym. Bei Plexiglas handelt es sich wie bei allen anderen Acrylgläsern um einen transparenten thermoplastischen Kunststoff. Dessen chemischer Name lautet Polymethylmethacrylat (PMMA). Dieses durchsichtige Kunststoffglas wird überwiegend in Form von Platten oder Scheiben produziert – und das schon seit Ende der 1920er-Jahre.

So werden Plexiglasplatten hergestellt

Acrylglasplatten können auf zwei Arten produziert werden: im Gussverfahren oder durch Extrusion.

  • Beim Gussverfahren wird der flüssige Grundstoff zusammen mit einer Reaktionslösung in eine formgebende Kammer gegossen. Im Anschluss kommt es entweder durch einen temperaturgesteuerten oder einen chemischen Prozess zur Polymerisation, also zur Verhärtung des Gemisches zu einer Platte. Abschließend werden die Massivplatten mit Schutzfolien versehen und zugeschnitten.
  • Bei der Extrusion wird das Stoffgemisch verflüssigt und mit einer Förderschnecke durch ein formgebendes Werkzeug gepresst. In einem Mehrwalzen-Glättwerk werden die Platten final kalibriert, bevor die Verkleidung mit Schutzfolien sowie der Zuschnitt erfolgt. Steg- und Wellplatten werden in der Regel durch Extrusion gefertigt.

Eigenschaften und Vorteile von Acrylglasplatten

Der wohl größte Vorteil von Platten aus Acrylglas im Vergleich zu Echtglasplatten ist ihre Bruchsicherheit. Einzig Sicherheitsglas weist in dieser Kategorie ähnliche Eigenschaften auf. Plexiglas soll laut Herstellerangaben elfmal bruchfester sein als normales Glas.

Plexiglasplatten und alle anderen Acrylplatten haben darüber hinaus weitere Merkmale, die sie für viele Branchen unverzichtbar machen:
 

  • Geringes Gewicht: Je nach Dicke sind Acrylplatten rund 40 bis 50 Prozent leichter als Glasplatten.
  • Flexibilität: Plexiglasplatten sind biegsam bis zu einem gewissen Grad, der von der Dicke der Platten abhängt. Für diverse Verwendungszwecke ist dies ein relevantes Merkmal.
  • Variabilität: Alle bisher genannten Aspekte lassen sich durch die Herstellungsart beeinflussen, sodass es für jeden Einsatzzweck die passende Platte gibt.
  • Durchlässigkeit: In welcher Intensität UV-Strahlen durch die Platten dringen sollen, kann bei der Herstellung justiert werden.
  • Mechanische Verarbeitung: Plexiglasplatten können deutlich einfacher als Glasplatten zugeschnitten werden.
  • Sicherheit: Plexiglasplatten haben vergleichsweise ungefährliche Schnittkanten, die nur selten zu Schnittwunden führen.
  • Herstellungskosten: Acrylglas ist für die meisten Einsatzzwecke nicht nur preisgünstiger in der Herstellung als normales Glas, sondern durch seine hohe Schlagzähigkeit auch resistenter gegen Beschädigungen, was die Kosten für Reparaturen oder Ersatz ebenfalls reduziert.

Diesen meist vorteilhaften Eigenschaften stehen nur wenige Nachteile gegenüber: Acrylglasplatten sind anfälliger für Kratzspuren und werden schneller stumpf und matt als Glasplatten, zudem können dünne Varianten leichter brechen. Und fraglos erweckt Glas im Vergleich zu Kunststoff einen hochwertigeren Eindruck.
 


Einsatzgebiete von Plexiglasplatten

Die Einsatzgebiete von Plexiglasplatten sind überaus vielfältig. Zu Zeiten der Corona-Pandemie verzeichnete der Hersteller einen regelrechten Boom, als seine Produkte zu Schutzzwecken in fast jedem Geschäft mit Kundenkontakt oder als Barriere zwischen Tischen in Restaurants montiert wurden. Doch auch ohne diesen Sondereffekt verkaufen sich die Platten aus Acryl zahlreich, da sie neben dem Fensterbau in den verschiedensten Branchen und zu den unterschiedlichsten Zwecken zum Einsatz kommen.

Ob in der Industrie, in der Medizin oder im Heimwerkerbereich: Plexiglasplatten haben sich überall etabliert. Sie kommen in der Fahrzeugkonstruktion zum Einsatz und bei der Produktion von Flugzeugfenstern, Bildschirmen oder Displays. Überdachungen aus Plexiglas können hohen Schneelasten standhalten, Winddruck bei Vertikalverglasungen oder Wasserdruck bei Aquarien. Prothesen können genauso Plexiglas beinhalten wie Brillengläser oder Produkte in der Zahnmedizin. Acrylplatten finden zudem beim Tiefseetauchen Verwendung.

Viele Gewächshäuser bestehen aus Plexiglasplatten, da diese eine hohe Lichttransmission gewährleisten und die UV-Lichtdurchlässigkeit nach Bedarf reguliert werden kann. Im Fassadenbau ist Acrylglas ebenso unverzichtbar wie bei der Herstellung von Werbeflächen, Firmenschildern, Raumteilern oder Bilderrahmen. Und auch für den Lärmschutz werden sie eingesetzt, beispielsweise bei Brücken oder an Bahntrassen.

Varianten von Plexiglasplatten

Plexiglasplatten lassen sich hinsichtlich ihrer Dimensionierung in folgende drei Varianten unterscheiden:
 

  • Massivplatten: Sie sind das Basisprodukt für eine Vielzahl von Anwendungsmöglichkeiten.
  • Stegplatten: Sie bestehen aus zwei oder mehreren übereinanderliegenden Platten und sind durch Stege miteinander verbunden.
  • Wellplatten: Sie zeichnen sich durch ihren charakteristischen, wellenförmigen Querschnitt aus und eignen sich besonders für Dachflächen oder funktionale Gebäude.

 

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All diese Varianten sind in verschiedenen Ausführungen erhältlich. Insgesamt bietet die Evonik Röhm GmbH mehr als ein Dutzend Plexiglasprodukte an, darunter Platten mit einem hohen Anteil an wiederverwertbarem Rohstoff, Platten mit verschiedenen Oberflächenstrukturen, Farben und Reflexionen oder auch Folien, die neben PMMA auch Polybutylacrylat (PBA) enthalten.

 

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