Von Kunststoffplatten bis hin zu Moosgummiprofile. Sie suchen Produktbeispiele? Entdecken Sie eine Auswahl der meistgebrauchten Produkte für Kunststoffe.
 

Was ist Moosgummi?

Moosgummi ist ein elastischer Schaumstoff, der in der Regel auf Kautschukbasis hergestellt wird. Dabei kann es sich sowohl um Naturkautschuk als auch um künstliches Chloropren (Neopren) oder anderes synthetisches Material handeln.

Das Produkt hat eine feinporige, also moosförmige Struktur, besitzt aber eine robuste, geschlossene und wasserabweisende Außenhaut. Es ist besonders schalldämmend und zeichnet sich durch ein hervorragendes Rückstellungsvermögen aus. Das heißt: Es kann nach Beanspruchung immer wieder seine ursprüngliche Form annehmen. Moosgummi wird meist in dunkelgrauer, hellgrauer oder schwarzer Farbe produziert, teilweise auch in Weiß oder Elfenbein (Silikon-Moosgummi).

Manchmal wird Moosgummi mit Zellkautschuk gleichgesetzt, doch es gibt einen Unterschied: Zellkautschuk hat eine geschlossenzellige Struktur ohne Außenhaut.

Moosgummiprofile zur Abdichtung und als Kantenschutz

Moosgummi wird in zahlreichen Produkten verarbeitet und in unterschiedlichen Ausführungen am Markt angeboten. Gängige Formen sind mehrere Millimeter dicke Platten, die beispielsweise als Dämpfungs- beziehungsweise Puffermaterial bei Transporten Verwendung finden, zur Vibrationsdämpfung von schwingenden Gegenständen oder Maschinen, als Antirutschmatten, Werkzeugkoffereinlage oder als Bastelmaterial für Kinder. Moosgummi kommt darüber hinaus als Isolationsmaterial zum Einsatz, etwa bei Tauchanzügen. Hier ist der Stoff textil verstärkt unter dem Namen Neopren geläufig.

Ein erheblicher Teil des produzierten Moosgummis wird zudem zu Profilen verarbeitet. Das sind Formteile, durch die eine Verbindung von unterschiedlichen Bauteilen sichergestellt wird. Häufig finden solche Moosgummiprofile als Dichtungsmaterial bei Fenstern, Türen, Kofferräumen und Luken Verwendung sowie generell als Kantenschutz bei besonders scharfen Bauteilen. Aufgrund ihrer leichten Verformbarkeit ist der benötigte Anpressdruck gering. Bautoleranzen können wie bei kaum einem anderen Gummiprofil überbrückt werden, ohne dass die Dichtfähigkeit darunter leidet.
 


Ausfertigungen und Formen von Moosgummiprofilen

Moosgummiprofile werden in verschiedenen Formen angeboten. Zu unterscheiden sind ...
 

  • Rundprofile,
  • Halbrundprofile,
  • Vierkantprofile und
  • Sonderprofile.

Allesamt sind sie leicht und widerstandsfähig. Diese Gummiprofile unterscheiden sich aber nicht nur in der Form, sondern auch in anderen Merkmalen wie Abmessungen, Bundlängen, Farben und Material.

Bei Moosgummirundschnüren, auch als Moosgummischnüre oder Gummirundschnüre bezeichnet, sind Durchmesser von zwei bis 50 Millimeter gängig und Bundlängen von zehn bis 200 Meter. Sie unterscheiden sich zudem nach Art der verwendeten Elastomere: Üblicherweise bestehen sie aus Naturkautschuk (NR), Chloroprenkautschuk (CR), auch Neoprengummi genannt, Nitrilkautschuk (NBR) oder Äthylen-Propylen-Kautschuk (EPDM). Andere synthetisierte Kautschuke wie SBR, VMQ und FPM kommen eher selten zum Einsatz. Moosgummirundschnüre bis 25 Millimeter werden meist aus CR hergestellt, bei größeren Durchmessern aus EPDM.

Bei Vierkantprofilen bewegen sich die üblichen Abmessungen zwischen 2 × 8 Millimeter und 50 × 50 Millimeter, die Bundlägen zwischen zehn und 100 Metern. In der Regel sind die Vierkantprofile einseitig sowie dauerhaft selbstklebend. Sie können aber auch ohne Selbstklebefolie ausgeliefert werden, wenn sie formschlüssig an einer Gerätekonstruktion beim Zusammenbau fixiert werden.

Unter die Sonderprofile fallen beispielsweise Halbrundprofile mit Hohlkammer, U-Profile, Fahnenprofile, Zargenprofile oder Riefenprofile.

Herstellung und Entsorgung von Moosgummiprofilen

Die oben erwähnten Kautschukarten dienen als Basis für die Gummimischungen, aus denen das finale Moosgummiprodukt hergestellt wird. Schon die Wahl des Elastomers wirkt sich auf die Eigenschaften aus: So eignet sich EPDM beispielsweise gut für den Außeneinsatz, da es eine vergleichsweise gute Beständigkeit gegen Sonnenlicht, Witterungseinflüsse und Temperaturunterschiede aufweist. CR zeichnet sich dagegen durch geringe Entflammbarkeit und hohe Öl-, Fett-, Säure- und Laugenbeständigkeit aus. Die endgültigen Eigenschaften werden dann durch die Zugabe von Füllstoffen, Weichmachern, Alterungsschutzmitteln und Vernetzungschemikalien bestimmt.
 


Bei der Fertigung von Moosgummi werden die Elastomere unter Zusatz von Treibmitteln vulkanisiert, also in die gewünschte, schwammartige Struktur gebracht. Dieser Vorgang kann in zwei verschiedenen Verfahren erfolgen: Mittels Vulkanisation in Formen oder durch Extrusion. Während formgefertigtes Moosgummi in Metallformen die gewünschte Gestalt annimmt, wird bei extrudiertem Moosgummi die Elastomermischung in einen sogenannten Extruder gegeben und zu einer fließfähigen Masse aufbereitet. Anschließend wird diese durch ein Mundstück gepresst, dessen Form das Profil des späteren Bauteils aus dem Moosgummi bestimmt.

Da es sich bei Moosgummi um einen Schaumstoff handelt, lässt er sich in haushaltsüblichen Mengen in der Restmülltonne entsorgen. Es handelt sich dabei also weder um Sondermüll noch um Kunststoff. Größere Mengen können kostenpflichtig über eine öffentliche Deponie entsorgt werden.

 

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